
Insular. Salzig. So anders.
22. Trifun: Samstag, 29. August 2026!
Der Triathlon-Opa, seine Enkelinnen und ein Damenrad schreiben Trifun-Geschichte(n)
Karl-Heinz Hölscher hat‘s geschafft. Der knapp 80-Jährige Rentner aus Dortmund strahlt – er ist die 20 Kilometer des Trifun auf Pellworm mit seinem Mountainbike gefahren. Seine Enkelin Madita (16) ist vor dem Triathlon-Opa die 500 Meter im Hafenbecken geschwommen. Und jetzt, während der Großvater an der Hafenkante sehr zufrieden von seinem Wettkampf erzählt, ist Maditas kleine Schwester Lotta (11) auf der abschließenden, fünf Kilometer langen Laufstrecke unterwegs.
Normalerweise, sagt Karl-Heinz Hölscher, komme er an die Nordsee nur um seine Familie zu besuchen, die vor zwei Jahren nach Pellworm gezogen ist – und, ganz wichtig: „um zu entschleunigen“. Diesmal habe er aber beschleunigen müssen, so der rüstige Senior mit einem Augenzwinkern. Der Opa aus dem Ruhrpott ist für seinen Sohn eingesprungen und hat ordentlich Gas gegeben. Mathias Hölscher wäre super gerne wieder mit seinen zwei Töchtern in einer Trifun-Familien-Staffel gestartet. Das war aber diesmal nicht möglich. Denn er hat zusammen mit Simone Jansen und Tina Rathjen die Organisation des Tirfun übernommen und damit den Fortbestand des Kult-Triathlos im Wattenmeer gesichert.
Die Erfinder und langjährigen Macher des Triathlons, Dierk Jensen und Dethlef Dethlefsen, hatten vor gut einem Jahr angekündigt, dass für sie nach 2024 endgültig Schluss sei, nach genau 20 Jahren. Es drohte das Aus für das beliebte Sportevent, eine der größten Veranstaltungen auf Pellworm überhaupt.
Damals hat Simone Jansen ziemlich spontan beschlossen: Sie sucht Mitstreiter und übernimmt. Die 45-Jährige ist ein waschechtes Kind der Insel und arbeitet als Immobilienmaklerin und Versicherungsvermittlerin auf Pellworm. Sie ist gut vernetzt und hat schnell zwei Leute fürs Orga-Team gewonnen: Tina Rathjen, 49, Sportlehrerin auf Pellworm, und Mathias Hölscher, 54. Er lebt seit zwei Jahren mit seiner komplett sportbegeisterten Familie auf der Insel.
Dierk Jensen ist auch happy und sagt: „Schön, dass es weiter geht, dass es nicht mehr an den Initiatoren hängt.“ Der Trifun habe sich als ganz spezielle Sportveranstaltung etabliert, eine Veranstaltung, bei der nach wie vor der Spaß im Vordergrund steht. Ein Wettbewerb, der trotzdem (oder womöglich gerade deshalb) „bundesweit“ beachtet werde. Der Name ist und bleibt Programm: Jeder und jede sei eingeladen, selbst mal mitzumachen und Fun zu haben im Wasser, auf dem Bike und in den Laufschuhen.
Die neuen Macher vermelden für ihren Erstlings-Trifun eine Rekordbeteiligung: rund 260 Einzelstarter und gut drei Dutzend Staffeln, insgesamt etwa 380 gemeldete Sportlerinnen und Sportler. Viele Triathleten kommen extra wegen des Trifun nach Pellworm – und die meisten bringen Begleitpersonen mit. Der Trifun ist seit Jahren auch ein Wirtschaftsfaktor auf der Insel.
Die wahren Helden und Heldinnen des Trifun sind Menschen wie Karl-Heinz Hölscher und seine Enkelinnen. Der Triathlon auf Pellworm schreibt immer wieder seine eigenen kleinen und größeren Geschichten. Eine aktuelle Story vom 21. Trifun ist womöglich die schönste seit langem – Kathrin Friesecke aus Hamburg spielt darin eine von zwei Hauptrollen. Die ambitionierte Triathletin hat auf der Radstrecke bei Kilometer acht an ihrem Rennbike einen platten Reifen. Ihr droht das Aus. Eine Zuschauerin erkennt die Miseren – und hilft. Sie bietet der gestrandeten Sportlerin Ersatz an: ein Damenrad mit Einkaufskorb und auf dem Sattel Fellpolster. Die Triathletin aus der Hansestadt nimmt dankend an, schwingt sich auf das Ersatzrad und kommt freilich deutlich später als geplant, aber komplett zufrieden ins Ziel.
Karl-Heinz Hölscher wartet derweil weiter auf seine Enkelin Lotta und erzählt, dass er schon immer Sport getrieben hat. In der Jugend und als junger Erwachsene spielte er Fußball, später gut 30 Jahre lang Tennis. Seit einiger Zeit fährt er zusammen mit seiner Frau gerne Rad, aber nur zum Spaß an der Freude, mal 20, mal 30 Kilometer. Der Trifun am zweitletzten August-Wochenende: sein aller erster Triathlon. Für die 20 Kilometer lange Bike-Runde auf Pellworm braucht Herr Hölscher 54:30 Minuten. Unter einer Stunde! „Das ist doch toll“, sagt sein Sohn. Der schnellste Mann beim 21. Trifun ist übrigens Benjamin Haas, er benötigt für alle drei Strecken insgesamt 55:38 Minuten. Die schnellste Frau ist Lea Paysen (1:04:05 Stunden). Die schnellste Staffel ist das Team NordSüd (1:01:50) mit dem bis dato ewigen Zweiten in der Team-Wertung, Martin Tschepe, mit René Schlosser und Mischa Kiel.
Eine besondere Geschichte schreibt auch Ulli Frener. Die Pellwormerin ist zum 20. Mal (!) dabei – nur beim aller ersten Trifun war sie nicht am Start. Ulli erklärt nach ihrer Zielankunft: „Es war wieder eine tolle Atmosphäre, für jeden war genug Platz – egal ob Profi oder Freizeitsportler, ob jung oder alt.“ Eine ehemalige top Sportlerin ist erstmals angetreten: die mehrfache deutsche Marathon-Meisterin und 100-Kilometer-Europameisterin Birgit Schönherr-Hölscher, die Mama von Lotta und Madita. Sie erzählt, das sie kaum mehr trainiere, landet in der Wertung Ü50-Frauen trotzdem auf Platz drei. Madita und Lotta sagen im Ziel, dass es „cool“ sei, mit dem Opa in einer Staffel zu starten, das Wasser sei auch „cool“ – Lotta freut sich, dass sie noch ein paar andere Läufer überholen konnte. Und was antwortet der Opa auf diese eine Frage, die am Samstagnachmittag im Ziel ganz oft gestellt wird: Bist Du beim 22. Trifun am 29. August 2026 wieder dabei? „Warum nicht – aber abwarten… in meinem Alter.“ Karl-Heinz Hölscher kommt indes ganz bestimmt schon ganz bald wieder nach Pellworm: Zum Entschleunigen.

Eurer Trifun-Team:

Simone Jansen, Mathias Hölscher, Tina Rathjen



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Link zu den Ergebnissen:
https://my.raceresult.com/320943/
Link zu den Trifun 2025-Fotos von Nik Meyer

Plakat-Motiv: Karin Gritsch
„Zum Triathlon nach Pellworm“: NORDSEE Podcast hier hören!
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